Man braucht viel Geduld...
Wenn Ihr kleiner Yorkie bei Ihnen einzieht, lassen Sie ihn ein/zwei Tage gewähren, dann aber sollten Sie in kleinen Schritten behutsam und doch mit einer gewissen Konsequenz mit der Erziehung beginnen.
Vorab ein Rat zum Thema »Bellen«:
Man sagt dem Yorkie nach, dass er ein Kläffer sei. Dass dies nicht so sein muss, liegt nur an Ihnen. Die meisten Yorkies verhalten sich anfangs in der neuen Umgebung sehr ruhig. Deshalb versuchen viele der neuen Besitzer ihn zum Bellen zu animieren, indem sie ihm Bell-Laute vormachen. Der Yorkie glaubt ab nun, dass er damit allen eine Freude macht und wird trotz späterer Schelte weiterhin seiner Freude durch manchmal unnötiges Bellen Ausdruck verleihen – das Abgewöhnen wird ab nun schwierig sein.
Exakt und mit Bestimmtheit ausgesprochene Worte wie z.B. »Pfui!« oder »Platz!« haben die größte Wirkung. Sind Sie aber nicht zu ungeduldig, wenn es mit der Erziehung nicht so schnell klappen sollte – auch einem Hund muss eine gewisse Zeit zum Lernen zugestanden werden.
Manch einer begreift schneller, der andere wiederum braucht dazu länger – hier verhält es sich genauso, wie bei kleinen Kindern.
Bestrafen geht anders…
Um einen Yorkie zu bestrafen, bedarf es keiner Schläge. Meist genügt ein scharfes Wort oder eventuell das Geräusch einer zusammengelegten Zeitung, mit der Sie auf die Tischkante schlagen. Eine gewisse Strenge ist notwendig, denn sonst macht der kleine Frechdachs mit Ihnen, was er will – und nicht umgekehrt. Aber trotz Strenge wird der Besitzer eines Yorkies immer zu spät merken, dass nicht er den Hund, sondern der Hund ihn erzogen hat. So ist es nun mal.
Grundsätzlich einen Yorkie nie am Nacken hochheben und schütteln – er ist keine Katze!
Und wenn er ein Pfützchen dort gemacht hat, wo er es hätte nicht machen sollen, keinesfalls seine Nase hineindrücken – damit erreichen Sie das Gegenteil von dem, was Sie eigentlich bezwecken wollten (dies schadet zudem seinem Geruchssinn).
Sollte der neue Hausbewohner glauben, sich dauernd während der Nacht bemerkbar machen zu müssen, so liegt es an Ihnen, ihm dies abzugewöhnen. Ein bisschen Geduld und Watte in Ihren Ohren ist das beste Mittel.
Wie wird mein Hund »stubenrein«?
Das Wichtigste ist, dass Sie Ihren Hund daran gewöhnen müssen, seine Geschäftchen draußen zu machen. Mit der Zeit wird er sich auf irgendeine Art und Weise bemerkbar machen und Ihnen zeigen wollen, dass es wieder mal soweit ist.
»Verzweifeln« Sie nicht, wenn das Sauberwerden mehrere Wochen dauern sollte – gezeigte Ungeduld ihrerseits bewirkt meist das Gegenteil!
Wann sollten Sie ihn nach draußen bringen?
1. Nach dem Aufwachen.
2. Nach dem Essen.
3. Wenn er auf der Suche nach etwas ganz unbestimmten ist.
Ein wirksames Mittel, um Ihren Hund an eine bestimmte Stelle zu gewöhnen, ist eine Zeitung als Unterlage (in vielen Zwingern wird der Welpenraum mit Zeitungspapier ausgelegt, um ihn sauber und hygienisch zu halten).
Manchmal wird Sie Ihr neuer Freund auch an der Nase herumführen; er deutet auch dann an, dass er nach draußen will, wenn er nicht muss, denn er hat bemerkt, dass es außer in der Wohnung auch in der näheren Umgebung eine Menge zu entdecken gibt. Ärgern Sie sich nicht, sondern freuen Sie sich am lebensfrohen und neugierigen Verhalten Ihres Hundes.
In einer Stadtwohnung kann man einen Yorkie evtl. zusätzlich auch an ein spezielles Pippi-Tablett als Löseplatz auf dem den Balkon gewöhnen, da man vielleicht selbst durch Krankheit verhindert sein könnte, mit ihm spazieren zu gehen.
In Yorkie's Online-Shop finden Sie Hilfsmittel bzw. eine Möglichkeit, das Markieren des Rüden zu verhindern und auch ein Welpen-WC zur Unterstützung der Stubenreinheit.
Anmerkung zu Probleme mit der Stubenreinheit:
Die meisten Menschen gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass ein Hund alleine durch Lob und Tadel lernt, stuben¬rein zu werden. Im Nachhinein stellt man aber fest, dass selbst die feinsten Leckerlies den Welpen nicht dazu bringen, sein Geschäft dort zu verrichten, wo es gewünscht wird.
Bei verzweifelten Anfragen um Tipps, kann man im Grunde nur die allgemein bekannten Standard-Antworten geben. Wenn irgend ein Hundespezialist präzise Antworten zu den verschiedensten Problemen der Stubenreinheit geben könnte und darüber ein Buch verfasst hätte, wäre dieser sicherlich ein Bestseller-Autor geworden – gibt es aber nicht.
Wer nun erzählt, dass speziell der Yorkie in dieser Hinsicht schwer erziehbar ist, verbreitet großen Quatsch, denn Yorkies sind genauso leicht oder »schwer« zu erziehen, wie andere Hunde auch. Es liegt in erster Linie am Verständnis von Mensch und Hund zueinander – also an Ihnen.
Wer glaubt, dass ein Hund, sobald er in sein neues Zuhause »eingezogen« ist, sofort stubenrein ist, der irrt gewaltig.
Man muss viel Geduld aufbringen (das können mehrere Wochen sein) – Ungeduld merkt er sofort und wird diesbezüglich nicht mehr wissen, was er nun tun soll. Denken Sie an unsere menschlichen Kleinstkinder, auch hier dauert es sein Zeit. Bei Ihrem kleinen Hund ist es nicht anders. Wer dies nicht berücksichtigt und es als »Weltuntergang« ansieht, wenn auf dem Parkett oder Teppichboden Flecken sichtbar werden, der sollte sich keinen Hund anschaffen.
Nachdem ein Hund sein Geschäft verrichtet hat, nützt es kaum etwas, ihn nach draußen oder auf den Balkon zu bringen – dies muss man just vor dem »Moment« machen. Man muss den Zeitpunkt genau erwischen, obwohl es trotzdem anzuraten ist, mit dem Hund ins Freie zu gehen, auch wenn es bereits passiert ist.
Ihn trotz eigenem Garten oder schnellem Zugang ins Freie an den Balkon zu gewöhnen, nützt ebenfalls nicht viel, denn er wird zukünftig gar nicht mehr wissen »wie denn, wo denn, was denn?«. Außer man macht sich die Mühe und gewöhnt ihn gleichzeitig an beides. Aber wie bereits erwähnt, dies kann Ihren Hund verwirren.
Manche Hunde lernen langsamer, andere schneller – manche sind in ihrer Jugendzeit so sehr neugierig, dass sie während der Zeit ihrer Erkundungen die eine oder andere Erziehungsmaßnahme verwechseln oder gar vergessen.
War Ihr Hund bereits stubenrein, dann könnte sich bei konsequentem Verhalten ihrerseits in einiger Zeit wieder alles zum »Guten« wenden. Man sollte aber nicht allzu viel versuchen, sonst weiß er schon bald nicht mehr, was das alles soll. Sollte aber bereits dieser Umstand eingetreten sein, benötigt man noch mehr Geduld als vorher, bis alles wieder seinen geregelten Lauf nimmt.
Warum verhält sich mein Hund plötzlich anders?
Fast jeder Hund, egal welche Rasse, durchlebt in seinem (meist jungen) Leben eine Phase, während der er sich gegen vieles auflehnt und versucht, bereits erlernte Regeln abzulehnen und zu testen, ob er gegenüber Frauchen oder Herrchen die Oberhand behalten kann.
Ein Grund für einen »Rückfall« könnte darin liegen, dass ein kleiner Hund von Anfang an eher umsorgt und/oder verzärtelt wird. Obwohl ihm seine Kleinheit nicht bewusst ist, glaubt er aber im Laufe seines noch jungen Lebens, dass noch mehr »herauszuholen« wäre. Dieses Verhalten kennen wir bei Kindern ebenso und ist mit gleichermaßen Konsequenz und psychologischem Einfühlungsvermögen zu handhaben.
Und wie bereits gesagt, mehr als Grundregeln gibt es nicht – man muss selbst herausfinden, wie man seinem Hausgenossen Unarten bzw. Unpässlichkeiten abgewöhnen kann.
Bei Hunden, die nicht in geregelten Verhältnissen aufgewachsen sind, kann es besonders schwierig werden, nachträglich Stubenreinheit beizubringen. In Tierheimen z.B. hat man wenig Zeit, sich um solche Dinge zu kümmern und auch Hunde, die von einem Besitzer zum andern geschoben wurden, kennen keine diesbezügliche Erziehung oder er hat Angst aufgrund schlechter Erfahrungen.
Stammt ein Hund aus Verhältnissen, in denen er ohne Liebe aufwächst, z.B. in Zuchtstätten ohne Familienkontakt, ist eine Unpässlichkeit bereits vorprogrammiert. Jeder, der aus Tierliebe oder anderen Beweggründen einen Hund bei sich aufnimmt (evtl. auch weil er preisgünstig war), muss damit rechnen, viel Arbeit, Zeit und auch Nachsicht in vielerlei Hinsicht aufbringen zu müssen.
Jeder Hund ist anders – auch aus diesem Grund kann eine Umerziehung sehr schwierig werden – und besondere Tipps, die zum hundertprozentigen Erfolg führen, gibt es nicht.
Die Sozialisierungsphase
Für das Alter von der siebten/achten bis zur zwölften Lebenswoche haben Verhaltensforscher den Begriff Sozialisierungsphase geprägt. In dieser Zeit lernen die Welpen miteinander umzugehen und sich auf ihr Umfeld einzustellen.
Auch das Erlernen der Stubenreinheit gehört dazu. Die Kleinen lernen auch aus den Verhaltensweisen ihrer Mutter und den anderen Hunden ihrer nächsten Umgebung. Aus diesem Grund ist es ein Unding, wenn Züchter bereits Welpen im Alter von 6 bis 8 Wochen abgeben ohne sich weitergehend mit ihnen beschäftigt zu haben. Der Käufer solcher Hunde hat dann meistens erhebliche Probleme mit der Stubenreinheit seines Hundes. Hilfen und Tipps gibt es, wie bereits erwähnt, kaum – der Hundebesitzer muss alleine damit fertig werden.
Ausnahme: Im Alter kann es (zwar äußerst selten und unabhängig von einer bestimmten Rasse oder auch Mischling) zu einer Inkontinenz kommen, die ärztlich behandelt/betreut werden sollte.
An der Leine laufen lernen
Lassen Sie sich mit der Leinenführung etwas Zeit. Es reicht, wenn man ihm dies so nach und nach beibringt. Auf Straßen und Wegen, die von Autos befahren werden (und seien es auch noch so wenig) den Hund immer an der Leine führen – zuviel ist schon passiert!
Vergessen Sie nicht, die Krallen regelmäßig zu schneiden oder schneiden zu lassen, denn zu lange Krallen beeinträchtigen das Laufen.
Unterbringung und Spielen
Als Schlafstätte dient eine saubere Decke, eine Kuschelhöhle oder ein –Bettchen – anfangs evtl. ein Kleidungsstück von Ihnen. Sehr zu empfehlen ist eine Hundebox, die man überall – auch im Auto – mitnehmen kann.
Wenn Ihr Hund Ihr Bett beherrschen sollte, sind Sie daran schuld und nicht der Hund. Es gilt die Regel: Einmal im Bett – immer im Bett.
Spielzeug
Als Spielzeug können Bälle Verwendung finden, die nicht zu groß sind. Spielzeug aus Latex ist ungefährlich und bei unseren Hunden sehr beliebt, besonders dann, wenn es dazu noch pfeift oder quietscht. Sehr gerne beschäftigen sich Yorkies auch mit verknoteten Spielseilen oder Spielzeug aus Plüsch – die Auswahl ist groß.
Kleine Kauknochen aus Büffel- oder Rindsleder sind ebenfalls unbedenklich (bei späteren Ausstellungshunden könnten sich diese jedoch als Nachteil herausstellen, da der Hund sein Barthaar durch das Kauen regelmäßig abbeißt).