Züchter werden...



Voraussetzungen für das Züchten

Dieser Beitrag wendet sich an jene Hunde-Liebhaber, die sich ernsthaft und den nötigen Vorüberlegungen zu einer Zucht entschließen. Und bitte stellen Sie sich die Zucht von Yorkshire-Terriem nicht zu einfach vor. Man braucht Zeit, Geld, Platz und eine Menge Wissen, auch wenn man seine Hündin nur einmal decken lassen will.

Eine Hündin nimmt nicht bei jedem Deckakt auf und legt dann vier oder fünf Welpen in die Wurfkiste (die Norm sind eins bis drei). Sollten Sie sich aber nach den nötigen Vorüberlegungen ernsthaft zur Zucht entschließen, möchten wir Ihnen folgenden Rat ans Herz legen: Werden Sie Mitglied in einem Yorkie-Club und besuchen Spezial Rasse-Ausstellungen – die meisten Aussteller sind auch Züchter und sind gerne bereit, auf Ihre Fragen einzugehen. Auf diese Weise haben Sie die besten Möglichkeiten, nützliche Informationen zu sammeln.
Einige Kontaktdaten von Speziel-Clubs für Yorkshire-Terrier finden Sie am Schluss dieser Seite.

Vorab noch ein wichtiger Hinweis

Bei jeder Geburt können Situationen entstehen, mit denen Anfänger nicht fertig werden. Sei es, dass trotz Wehen kein Welpe kommt, dass die Fruchtblase bereits im Geburtskanal platzt und der Welpe so schnell wie möglich »geholt« werden muss, oder auch die Möglichkeit eines Kaiserschnitts muss in Betracht gezogen werden. Auch die eigene, geliebte Hündin kann man verlieren und auch ihre Welpen, wenn man nicht weiß, wie man mit einer im Mutterleib verblieben Nachgeburt umgehen muss.

Aus diesem Grund wäre es besonders für Anfänger vernünftig, bei Ihrem ersten Wurf die Hilfe eines erfahrenen Züchters in Anspruch zu nehmen. Er weiß auch am besten, wann unbedingt ein Tierarzt verständigt werden muss. Einen guter Yorkie-Ratgeber wie das Buch »Yorkshire-Terrier« (€ 15,80) sollten Sie sich vorab hier ebenfalls besorgen.

Zeitaufwand

Die Zucht von Hunden erfordert wesentlich mehr Zeit als die reine Haltung. Schon die Vorbereitungen sind zeitraubend, es muss gewährleistet sein, dass Sie sich ausreichend um Mutterhündin und Welpen kümmern können und vor allem – machen Sie sich auf lange Nächte gefasst. Viele Hündinnen werfen meistens nachts, und eine Geburt zu einem »menschlichen« Zeitpunkt fällt sehr oft mit schöner Regelmäßigkeit auf einen Tag, den Sie bereits für andere Dinge verplant haben.

Kosten

Zuchttiere sind wesentlich teurer in der Anschaffung. Für eine gute Mutterhündin zahlen Sie mehr als den üblichen Kaufpreis. Dazu kommen noch Unterhalt und verschiedenste Gebühren für beispielsweise Decken, Zuchtzulassung und Wurfabnahme.

Unterbringung

Ein Haus mit etwas Grünfläche davor sowie ein kleines, separates Zimmer, worin Sie ein Wurfbett stellen können, ist für die Zucht ideal. Wählen Sie das Zimmer aber so, dass sich der Nachbar oder eventuelle Mitmieter nicht gestört fühlen. Das Piepsen der Welpen und die ersten Bellversuche können ziemlich laut sein. In einer Mietwohnung sollten Sie vorher den Hauseigentümer fragen oder ganz auf Hundenachwuchs verzichten.

Informationen besorgen

Ein wichtiger Ansprechpartner ist fiir Sie der Züchter Ihres Hundes – er wird Ihnen sicher bereitwillig alle Fragen beantworten. Als Mitglied eines Yorkie-Clubs erhalten Sie eine Zuchtordnung, die den gesamten formalen Ablauf einer Zucht mitsamt den dafür notwendigen Tierschutzbestimmungen regelt. Für das Züchten gelten auch einige gesetzliche Regelungen, die Sie am besten beim Dachverband der Rassehundevereine (in Deutschland VDH) oder bei den Vereinen selbst erfragen.

Die Zuchttauglichkeit

Nicht jeder Hund ist für die Zucht geeignet, obwohl er hübsch aussieht und von seinen Besitzern über alle Maßen geliebt wird. Oft herrscht Unverständnis und man ist traurig, sollte er aufgrund einiger »Fehler«, die aus nicht für jederman verständlichen Gründen nicht zur Zucht zugelassen werden. Auch eine Ahnentafel ist wichtig – aber nicht bei jeder ist ein Ahnennachweise möglich. Ein Hund ohne Zuchttauglichkeit bleibt jedoch immer das vollwertige, geliebte Familienmitglied. 

Nach den Vereinssatzungen seriöser Vereine müssen Sie vor einer Zuchtverwendung die Zuchttauglichkeit Ihres Hundes von Rasse-Spezialrichtern prüfen lassen. Dies wird in den Vereinen unterschiedlich gehandhabt. Eine Zuchtzulassung kann davon abhängen, welche Bewertung (eine sogenannte Formwertnote) Ihr Yorkie auf einer vom Verein anerkannten Spezialzuchtschau erhält. Andererseits werden auch spezielle Zuchtzulassungsprüfungen veranstaltet – diesen Vorgang nennt man Ankörung. Diese Regelungen können von Zeit zu Zeit entsprechend dem Stand der Zucht angepasst und dementsprechend geändert werden.

Wichtig: Wer von Anfang an Interesse an Zucht und Ausstellung zeigt, sollte sich einen Hund mit abgeschlossenem Zahnwechsel anschaffen.

Der Deckrüde

Machen Sie sich als Hündinnenbesitzer rechtzeitig auf die Suche nach einem passenden Deckrüden. Als Anfänger sollten Sie sich bei der Wahl des Deckrüden von Ihrem Verein beraten lassen. Es ist selbst für erfahrene Züchter schwierig, zu entscheiden, welcher Rüde die geeignetsten Erbanlagen für die jeweilige Hündin hat.

Aussagekräftig für Zuchttiere ist nicht die Zahl der Championtitel, sondern die Qualität ihrer Nachkommen. Eventuelle Fehler der Hündin sollten durch einen entsprechenden Rüden ausgeglichen werden. Ein Studium der Ahnentafeln kann zwar weiterhelfen, aber wenn man die Hunde und ihre charakterlichen Eigenschaften dazu nicht kennt, ist es riskant, nur nach einem Championtitel auszusuchen.

Unser Tipp:

Halten Sie sich als Hündinnenbesitzer einige Jahre keinen eigenen Rüden oder verzichten Sie auch in Zukunft darauf, wenn Sie Ihre Zucht nicht zu sehr ausweiten wollen. Die Haltung von Rüde und Hündin ist problematisch, dazu kommt, dass Sie die Nachkommen dieser Tiere nicht untereinander und nicht mit den Eltern paaren sollten – Inzucht ist ein zu großes Risiko.

Sie haben hier nur die Grundvoraussetzungen für das Hobby »Yorkie züchten« erfahren, doch in der Praxis benötigt man noch viel mehr Wissen.
Alles weitere, wenn Sie es sich ernsthaft überlegt haben, zu züchten, finden Sie mit vielen unerlässlichen Ratschlägen im Ratgeber »Yorkshire-Terrier« und auch alles Wissenswerte zu Ausstellungen, Erziehung, Gesundheit, die wichtige Pflege, Ernährung und vieles andere.

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Yorkshire-Terrrier-Clubs / Kontaktdaten:

1. Deutscher Yorkshire-Terrier-Club eV
Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen eV (VDH)
(Fédération Cynologique Internationale / FCI)
    

Österreichischer Yorkshire-Terrier-Club eV
Mitglied im Österreichischen Kynologenverband (ÖKV)
(Fédération Cynologique Internationale / FCI)
   

Kleinhunde-Klub Schweiz
Mitglied der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG/SCS)
(Fédération Cynologique Internationale / FCI)